Hinter Bühne und Kamera. In eigenen Praxen und Ateliers. Dabei in leitender, lehrender, begleitender und unterstützender Funktion. Erschaffen und Wiederentdecken von Blickwinkeln in der eigenen und in der Arbeit Mitwirkender: die Bereiche, in denen unsere Alumni*Alumnae sich nach dem Studium in Ottersberg bewegen, spiegeln die Vielfältigkeit und Dynamik der angebotenen Studiengänge wider. Die Kurzportraits der Ehemaligen bieten Einblicke in mögliche Berufsfelder, für die die Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg ausbildet. In der Beschreibung ihrer Arbeitsweise, geben unsere Ehemaligen Gelegenheit, die Grundsätze der Hochschule wiederzufinden: individuelles Potenzial erkennen und fördern.
Franziska Pohl
Franziska erinnert sich gut an ihre erste Vorlesung 2011 bei Prof. Gabriele Schmid: „Sie kam rein, setzte sich und schwieg zehn Minuten – solange bis wir anfingen zu sprechen". Was zunächst irritierend war, stellte sich als Initialzündung für eine intensive Zeit heraus. „Die Aufforderung zur Selbstständigkeit hat uns Mut gemacht, den eigenen Weg zu gehen", erzählt Franziska. Und so hat sie nach Stationen im Kultur- und Bildungsbereich vergangenes Jahr ihr Hobby zum Beruf gemacht! In ihrer Heimatstadt Zittau vermietet Franziska Design Apartments, die sie detailverliebt einrichtet und teilweise vorher saniert. Die Ferienwohnungen sind auch Living Galleries, die Kunst an den Wänden darf gekauft werden. Das Atmosphärische von Orten, die Wechselbeziehung von Mensch und Raum – diese Themen beschäftigten Franziska schon früh im Studium. „Die Dozierenden haben dabei echte Wertschätzung vermittelt und auf Augenhöhe kommuniziert – enorm wichtig fürs Selbstvertrauen", sagt Franziska. Und auch die Verbindungen sind geblieben: bis heute ist sie mit vielen Weggefährt*innen von damals im engen Austausch.
Sarah Theusch
Die Kunsttherapie zieht sich durch das Leben von Sarah Theusch wie ein roter Faden - auch wenn ihre Arbeit auf den ersten Blick nicht so viel damit zu tun hat. „Mein künstlerisch-therapeutischer Hintergrund spielt eine große Rolle bei meinem täglichen Schaffen," sagt Sarah. Sie arbeitet als Dozentin am Zentrum für Lehrer*innenbildung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ihre Studierenden bereitet sie dort mit Forschungs-Praktika auf ihre pädagogische Tätigkeit vor. „Es geht darum, den angehenden Lehrer*innen Lebenswirklichkeiten von Kindern und Jugendlichen außerhalb der Schule nahezubringen", erzählt Sarah. Ihre eigenen Praxis-Erfahrungen etwa als Kunsttherapeutin in einer Aufnahmestelle für Geflüchtete oder als Leitung eines Kinder- und Jugendwohnheims kommen ihr dabei zugute. Nach einem Master in Erziehungswissenschaften hat Sarah Freude an der Lehre und Vermittlung gefunden. „Dabei habe ich meine Fähigkeit entdeckt, Dinge lebhaft zu machen und in sprachliche Bilder zu übersetzen", erzählt Sarah. „Diese Fähigkeit habe ich in Ottersberg erlangt."
Hannah Santana
Hannah Santana war für den Bachelor Kunst im Sozialen. Kunsttherapie eingeschrieben, doch an Genre-Grenzen hat sie nie Halt gemacht. „Für mich ist es immer inspirierend, mit Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen und Kulturen im Austausch zu sein", sagt Hannah. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf der Performance und Installation. Meist geht es darin um tabuisierte Themen geht, die mit gesprochenen Worten nicht so leicht zu greifen sind. So wie bei ihrem partizipativen Projekt Wie fühlt es sich an?, in dem sie Patient*innen mit unterschiedlichen Diagnosen Krankenhauskittel mit Gedanken beschriften ließ. „Es stellte sich heraus, dass sich Sorgen und Ängste überlappen und dadurch gegen das Gefühl von Einsamkeit gearbeitet wurde", beschreibt Hannah das Projekt. Die Arbeiten wurden 2020 im Berliner SomoS Art House ausgestellt. Seit 2019 studiert Hannah den Master an der Weißensee Kunsthochschule, gleichzeitig ist sie an der Gründung eines kollektiven Arbeits- und Begegnungsraum in einer alten Tischlerei beteiligt. Der HKS Ottersberg ist sie durch die Mitarbeit im Forschungsschwerpunkt und als Lehrbeauftragte verbunden geblieben.
Sophia Grüdelbach
Mit ihrer Arbeit möchte Sophia Grüdelbach Menschen innerlich bewegen. Die Theaterpädagogin und Künstlerisch Systemische Therapeutin in Weiterbildung begreift Theater als dynamische Kunst, die sie fordert, glücklich macht und manchmal aus der Bahn wirft. In Ottersberg war viel Raum für diese Dynamik, Scheitern war erlaubt. „Das Studium schulte mein ästhetisches Handeln, lehrte einen scharfen reflektierenden Blick und eine differenzierte Wahrnehmung", sagt Sophia. Während ihrer Zeit in Ottersberg sammelte sie Erfahrungen unter anderem am Theater Bremen, beim Outnow-Festival und in einem Kooperationsprojekt der Hochschule mit der JVA Oslebshausen. Seit ihrem Abschluss 2016 arbeitet Sophia als Theaterpädagogin am Theater Osnabrück. An ihrer Arbeit schätzt sie vor allem das Leiten ihrer eigenen Theatergruppe, in der 20 Spieler*innen von 16 bis 80 Jahren ein Ensemble bilden. Jährlich produziert sie eine Eigenproduktion, die fester Bestandteil des Spielplans ist.
Susanne Wendekamm
Susanne Wendekamm hat schon in München und Hamburg gewohnt – und ist am Ende in Ottersberg geblieben. Hier hat sie nach einer Lehre zur Holzbildhauerin 2000 das Studium der Kunsttherapie begonnen. In ihren anschließenden Jobs als Lehrkraft in der Waldorfschule und als Honorarkraft in der Autismushilfe fehlte Susanne häufig das freie künstlerische Arbeiten mit den Menschen. Seit 2015 arbeitet sie deswegen als freie Kunsttherapeutin und Traumapädagogin in der eigenen Praxis. „An der Hochschule wurde man in seinem eigenen Schaffen sehr bestärkt, das hat mir enorm geholfen, mein kreatives Potential zu entwickeln", sagt Susanne rückblickend. Mit dem von ihr gegründeten Verein LebensArt e.V. kehrt sie nun an ihre alte Wirkungsstätte zurück. LebensArt wird den Alt-Campus der HKS Am Wiestebruch ab 2021 in ein mehrgenerationelles Wohn- und Kulturprojekt umnutzen. Neben einer Kindertagesstätte sind ein Programmkino sowie regelmäßige Konzerte und Ausstellungen geplant.
Wenke Wollschläger
Wenke Wollschlägers Medium ist die Fotografie. In ihrer Kunst setzt sie sich vor allem mit Licht, Zeit und Oberflächen auseinander. Dabei will sie das Unsichtbare sichtbar machen und neue Blickwinkel auf die Dinge schaffen. Dieser Leitsatz hat Wenke durch das Studium der Freien Bildenden Kunst begleitet, das sie 2019 in der Klasse von Prof. Michael Dörner mit dem Bachelor of Fine Arts abschloss. "Die verschiedenen Projekte im Studium halfen mir, meinen eigenen kreativen Weg zu gehen und meine fotografische Handschrift zu finden", sagt Wenke heute. Schon während des Studiums war sie als Fotografin auch für die Hochschule tätig. Heute betreibt sie gemeinsam mit ihrer Schwester das Unternehmen 'Maren van Meer Photodesign'. Die beiden haben sich vor allem auf Hochzeits- und Portraitshootings spezialisiert. Und auch der Hochschule ist Wenke erhalten geblieben. Im Foto-Kurs beim jährlichen Kunstsommer gibt sie als Dozentin ihr Wissen weiter.
Tobias Gerstner
Tobias Gerstner hat schon mit vielen verschiedenen Menschen zusammengearbeitet - mit Kindern, Bankmanager*innen oder Notfallsanitäter*innen. „Die Lernprozesse sind meist ähnlich, die Emotionen immer pur", sagt der Theatermacher. 2008 hat er sich nach dem Theaterpädagogik-Studium mit Mensch: Theater! selbstständig gemacht. Er und sein Team sind seitdem bundesweit vor allem an Schulen unterwegs und machen Präventionsarbeit. Seine Stücke – in die das Publikum aktiv mit einbezogen wird - greifen Themen wie etwa patriarchale Familienstrukturen auf. „Die Resonanz ist immer positiv, wir sprechen die Jugendlichen in einer Sprache an, die sie von ihren Lehrer*innen vielleicht nicht kennen", so Tobias. Die Vision eines sozialen Theaters entstand in Ottersberg, wo er vor allem die Nähe zur Bildenden Kunst und die vielen Freiräume genossen hat. Auch ein Hochschul-Seminar zum unternehmerischen Denken hat beim Berufsstart geholfen. Heute lebt Tobias mit seiner Familie im Schwarzwald - nach einem von Corona geprägtem Jahr hofft er, sein Theater bald wieder in der ursprünglichen Form anbieten zu können.
Christa Adam
„Ich möchte keine Sekunde meiner Studienzeit missen", sagt Christa Adam über Ottersberg. An ihre alte Wirkungsstätte ist sie nach Aufenthalten in San Diego und Tel Aviv wieder zurückgekehrt, hier hat sie sich als Kunst- und Musiktherapeutin selbstständig gemacht. Seit fast 20 Jahren arbeitet sie in Heimen für Senior*innen – unter anderem mit ihrer mobilen Show als Madame Christella. Die Verzahnung von Freier Kunst, Theater und Kunsttherapie hat Christa während ihres Studiums sehr geschätzt hat – das schlägt sich nun auch in ihrer Arbeit nieder. „In Ottersberg habe ich gelernt, dass es sich lohnt, ins kalte Wasser zu springen", so Christa. „Und dass wir Künstler*innen immer unsere eigene Nische suchen müssen". Genau das hat sie 2020 getan, denn wegen der Corona-Krise fielen ihre Auftritte in den Heimen aus. So hat sie sich im vergangenen Jahr als zertifizierte Trauerrednerin und -musikerin ausgebildet und arbeitet nun auch in diesem Feld.
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Die Arbeitsgruppe #digiarthe veranstaltet ihre finale Vorlesung in der Reihe "Digitale Räume in den Künstlerischen Therapien".
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